Das Watoto Wetu Centre wurde 2003 in Kariobangi, einem Slumgebiet Nairobis, gegründet als Zentrum für Kinder in Not. Die Schule gehört zur katholischen Kirchengemeinde, die von den Combonimissionaren geleitet wird, ist aber für alle Konfessionen und Religionen offen. Ausschließlich Waisenkinder und Kinder aus äußerst schwierigen Familienverhältnissen sind die Adressaten dieses Projektes. Sie leben beispielsweise bei ihren Verwandten, von denen sie misshandelt und ausgenutzt werden. Viele von ihnen müssen schon vor der Schule zum Markt und Arbeiten für den Haushalt erledigen. Andere Kinder leben zwar mit ihren Eltern zusammen, sind aber dennoch auf sich alleine gestellt. Die Eltern sind beispielsweise drogenabhängig oder prostituieren sich und sind teilweise sogar gewalttätig gegenüber ihren Kindern.
Das Watoto Wetu Projekt umfasst eine Schule mit 250 Kindern der Klassen 1 bis 8, sowie Frühstück und Mittagessen für alle Schülerinnen und Schüler. In kleinen Lerngruppen werden die Kinder intensiv betreut und individuell unterrichtet. Die Lehrer nehmen dabei einen Teil der Elternrolle ein und versuchen, die Kinder so gut wie möglich auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden zu begleiten.
Da einige der Schülerinnen und Schüler dennoch von einem Tag auf den anderen nicht mehr zur Schule kommen, arbeitet auch eine Sozialarbeiterin an der Schule. Diese besucht die Familien und berät sie entsprechend ihrer aktuellen Lebenslage. Häufig lassen sich so Wege finden, die den Kindern wieder die Möglichkeit eröffnen, zur Schule zurückzukehren. Andere ziehen aber auch um oder verschwinden spurlos. Deshalb halbiert sich die Klassengröße innerhalb der acht Schuljahre, so dass jährlich ca. 20 Schülerinnen und Schüler die Abschlussprüfungen absolvieren.
Auch nach der achten Klasse werden die Absolventen und Absolventinnen auf ihrem weiteren Lebensweg vom Watoto Wetu Projekt begleitet. Für einige werden die Gebühren weiterführender Schulen bezahlt, andere können eine Ausbildung machen, mit der sie ein eigenes Geschäft eröffnen. Auch hier kommt die Sozialarbeiterin regelmäßig zu Besuch, um sicherzustellen, dass die Jugendlichen weiterhin gut begleitet sind.
Maßnahmen des Nangina e.V. in den vergangenen Jahren
Im Jahr 2014 spendete der Nangina e.V. 20 000 € für Renovierungsmaßnahmen am Gebäude sowie für die laufenden Kosten der Schule, da nur die allerwenigsten Familien die schon sehr geringen Schulgebühren aufbringen können. Vorher wurde das „Feeding Program“ unterstützt. Nangina sorgte dafür, dass die Schülerinnen und Schüler jeden Tag Frühstück und Mittagessen bekamen. Das World Food Program hat dies nun übernommen.
Besuche von Nanginesen oder Gegenbesuche von Projektpartnern
Juli 2019: Besuch von Katharina Stritzke, Vorstandsmitglied des Nangina e.V.
Zu einem Fotobericht geht es hier.
August 2016: Tobias Nickel und Katharina Stritzke
Bericht: „Letzter Schultag mit gemischten Gefühlen“
August 2014: Pater Filipe Resende besuchte den Nangina e.V. in Deutschland
März 2014: Katharina Stritzke
Juli 2013: Katharina Stritzke im Rahmen ihres Jahres als Missionarin auf Zeit
Dezember 2012: Katharina Stritzke im Rahmen ihres Jahres als Missionarin auf Zeit
Aktuelle Entwicklungen
Die Administration der Schule wurde neu strukturiert und Fr. Maurizio Binaghi (Combonimissionar aus Italien) ist seit 2017 verantwortlich für das Management. Seitdem hat sich viel verändert: Die Schule ist 2017 staatlich anerkannt worden, das Bildungsniveau hat sich deutlich gesteigert und die Zahl der Schulabbrecher hat sich verringert. Er erreichte dies, indem er ausschließlich ausgebildete LehrerInnen eingestellt hat, sie angemessen bezahlt, aber auch kontrolliert, dass sie ihrer Arbeit nachkommen und qualitativ hochwertigen Unterricht anbieten. Auch spendete eine spanische Organisation Tablets, so dass den Schülerinnen und Schüler digitales Lernen ermöglicht wird. Fr. Maurizio legt auch großen Wert auf Elternarbeit. Die Waisenkinder leben meist bei Verwandten, die dann dreimal im Jahr in die Schule eingeladen werden. Das Einkommen durch Schulgebühren hat sich dadurch erhöht. Die Schule ist aber aufgrund der großen Summe der Lehrergehälter weiterhin auf Unterstützung angewiesen.
Weitere Planungen sind der Bau einer Essenshalle, da die Kinder immer noch auf dem Boden sitzend essen müssen, und die Umzäunung des Geländes für mehr Sicherheit der Kinder.