Elfter Tag

Für uns war heute ein ganz besonderer Tag. Am Nachmittag fand das große Fußballspiel, gegen eine Mannschaft aus Schülern und Lehrern der Gehörlosenschule, statt. Davor sind wir aber erst in die Gemeinde gefahren, in der Father John Paul arbeitet. Da feierten wir eine Messe mit den Schülern der dortigen Schule. In die Schule gehen über 800 Schülerinnen und Schüler, die auf sieben Klassen verteilt sind. Wir waren in einem Klassenraum, in dem ca. 170 Schüler auf engstem Raum unterrichtet werden. Zum Teil saßen fünf Kinder zusammen auf einer Schulbank. Man kann das als Deutscher erst glauben, wenn man das gesehen hat.

Anschließend sind wir wieder nach Mityana gefahren. Wir haben eine Führung durch die Gebäude der Gehörlosenschule gemacht, die wir gestern noch nicht gesehen haben. Die Schule hat auch ein Nähzimmer und eine kleine Schreinerwerkstatt. Schüler, welche die Schule abgeschlossen haben, haben dort die Möglichkeit an Nähkursen oder Schreiner-Workshops teilzunehmen. So haben sie auch nach der Schule eine Zukunft. Nachdem wir alles gesehen hatten, haben wir unser Gastgeschenk übergeben. In der Kibuk-Schule war das Schwungtuch ja schon ein großer Erfolg. Hier war es nun etwas schwieriger den Kindern die Spiele zu erklären. Aber mithilfe eines Lehrers, der für uns in Gebärdensprache übersetzt hat, und mit Händen und Füßen konnten wir auch hier die Schüler davon begeistern.

Dann war es endlich so weit, es war Zeit für das Fußballspiel. Nachdem wir die Sonnencreme noch einmal aufgefrischt und uns mit genügend Wasserflaschen eingedeckt hatten, machten wir uns zusammen mit den Schülern und Lehrern auf den Weg zum benachbarten Fußballplatz. Leider konnten nicht alle von uns aktiv am Spiel teilnehmen, sodass wir nicht genügend Spieler waren. Dafür haben aber James, unser Fahrer, und zwei aus dem gegnerischen Team für uns gespielt. Wir sind sehr skeptisch in das Spiel gestartet. Zwar gibt es bei uns einige, die Fußball im Verein spielen, beim Rest lag die letzte Fußballerfahrung aber schon etwas länger zurück. Es hat uns dadurch umso mehr überrascht, dass das erste Gegentor erstmal auf sich warten ließ. Irgendwann fiel es dann aber doch und auch Gegentor zwei und drei fielen noch in der ersten Hälfte. Nach der Halbzeit gingen wir mit neuem Kampfgeist in das Spiel. Der Seitenwechsel hatte zwar zur Folge, dass wir leicht bergauf spielen mussten, dafür stand uns aber jetzt die Sonne im Rücken. Trotzdem oder vielleicht auch gerade weil zwischendurch ein paar Kühe mit auf dem Feld standen, gelang es Julian dann unser erstes Tor zu schießen. Kurz vor Schluss schaffte es Rouven dann noch ein zweites Tor für uns zu erzielen. Mit dieser knappen Niederlage konnten wir uns alle sehr gut anfreunden. Wir hatten alle unglaublich viel Spaß. Das spiegelte sich auch in unserer Reflexionsrunde am Abend wieder.